Dual Code Theory

Allan Paivio stellte 1986 in seiner „Dual Code Theory“ fest, dass unterschiedliche Informationen im Gedächtnis unterschiedlich kodiert abgespeichert werden. Genauer zeigte er, dass verbales Material in Sätzen sowie Präpositionen und visuelle Informationen räumlich kodiert abgespeichert werden. Dabei werden Bilder im Allgemeinen besser gesichert als Wörter, da die Bilder oftmals dual gespeichert werden. Sie werden in beiden Formen gesichert, da der Mensch den gesehenen Bildern automatisch verbale Informationen zuordnet. Beispielsweise wird bei einem Bild eines roten Sportwagens, der rote Sportwagen als Bild und als Text „roter Sportwagen“ gesichert. Verbale Informationen, wie Texte werden meist ausschließlich als solche abgespeichert. Ausnahmen sind Wörter mit konkreten, vorstellbaren Inhalten, wie beispielsweise „Hund“. Zudem stellte Paivio fest, dass eine Wechselwirkung zwischen beiden Speicherkodierungen besteht (Paivio, 1986, S. 53ff). Aufgrund dieser Nachweise konnte Richard E. Mayer 2001 in seiner „A Cognitive Theory of Multimedia Learning“ feststellen, dass eine Kombination von Bild und Text zu einem besseren Ergebnis führt, als ein Element alleine (Mayer, 2001, S. 41ff). Daher ist bei einem Design von Online-Lerninhalten auf eine passende Kodierung der Informationen zu achten.

Allerdings ist das Problem der Beeinflussung der Massenmedien zu erwähnen. Durch die auf Unterhaltung ausgerichtete Informationswiedergabe in den Medien wird bei Vorlage eines kombinierten Lerninhalts weniger mentale Anstrengung betrieben, wie bei einem vorgelegten Text. Dies fand Gavriel Salomon 1979 heraus. Es ist daher notwendig, den Präsentationsaufbau den Fähigkeiten des Lernenden anzupassen. Salomon stellte fest, dass Lernziele optimal erreicht werden, wenn der Lernende angeregt wird mentale Bearbeitungsprozesse durchzuführen und somit die Informationen aktiv im Gedächtnis speichert. Dabei werden die kognitiven Prozesse extern simuliert, um die mentalen Operationen des Lernenden anzustoßen. Salomon nennt diese Hilfsfunktion Supplantation und sagt aus, dass Videos dafür gut geeignet sind (Salomon, 1979). Die kognitive Lerntheorie greift auf die kognitiven Prozesse des Lernenden zu und zeigt auf, wie Hilfsprozesse dabei helfen können, das Wissen optimiert im Langzeitgedächtnis zu speichern. Hilfsprozesse, wie Chunking und die duale Kodierung von Lerninhalt, sind nachweislich dienlich beim Erreichen der Lernziele.