Sozialisation

Von Kindheit an ist der Mensch gezwungen, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Er befindet sich permanent im Austausch mit seinem sozialen, kulturellen und institutionellen Umfeld. In dieser Auseinandersetzung entwickelt sich die Persönlichkeit des Einzelnen. Er macht sich Normen, Werte, Regeln und Rollen seines Umfeldes kritisch zu eigen. Im Gegenzug wirkt er mit an der Fortentwicklung dieser Muster. Diese Wechselwirkung zwischen dem Einzelnen und seiner Umwelt wird, als Sozialisation bezeichnet.

Das Einwirken der Umwelt auf den Einzelnen kann in pädagogischer Absicht geschehen. Oftmals aber geschieht es unbeabsichtigt, etwa wenn Kinder Rollenmuster von ihren Eltern übernehmen. Hier und in vielen anderen Fällen erfolgt der Sozialisationsprozess unbeabsichtigt durch Beobachtung und Modelllernen. Neben konkreten Personen dienen bei dieser Art des Lernens auch Modelle in den Medien als Vorbilder.

Die Sozialisationsinstanzen, mit denen sich der Mensch auseinanderzusetzen hat, sind zahlreich und vielfältig. Als Beispiele seien genannt: Familie, Gleichaltrige, Schule oder Medien.

Auch beim Lernen über moderne Kommunikationsmittel, wie das Internet, findet Sozialisation statt. Vorwiegend junge Menschen, die als Early Adaptors bezeichnet werden, (Moser, 2006, S. 217) sind meist wesentlich besser mit den Neuen Medien vertraut als Erwachsene und nutzen daher das Internet intensiver und regelmäßiger. Aber ältere Menschen sind ebenso betroffen. Junge und erwachsene Menschen übernehmen dabei auch Wertvorstellungen und Normen, wenngleich bisher unklar und unerforscht ist, in welchem Ausmaß (Moser, 2006, S. 215). Daher ist bei der Erstellung einer Online-Lernplattform wichtig, dass der Inhalt mit den gängigen Werten übereinstimmbar ist. Falsche Lehren aus dem Lerninhalt sollten aus pädagogischer Sicht vermieden werden.