Analyse des Bedarfes einer Lernplattform

In der Analyse des Bedarfs der Lernplattform werden der Bildungsbedarf und die Zielgruppe untersucht. Die Ergebnisse der Analyse können später genutzt werden, um das Rahmenkonzept und die Lernmedien zu bestimmen. In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie die Analyse allgemein funktioniert. Die Untersuchung basiert auf dem Prozessmodell der DIN PAS 1032-1:2004.

Analyse des Bildungsbedarfes

In der Analyse des Bildungsbedarfes wird die bestehende Problematik allgemein eingeschätzt. Genauer gesagt wird festgestellt, an welcher Stelle ein Lerndefizit besteht. Ausschließlich, wenn der Bildungsbedarf konkret feststeht, kann das Rahmenkonzept erstellt und die nötigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Als Ergebnis entsteht eine formlose schriftliche Dokumentation, welche den konkreten Bildungsbedarf aufzeigt. Um den Bedarf zu ermitteln, können hauptsächlich drei Methoden angewendet werden. Dies sind Interviews und Fragebögen mit den Lernenden sowie Lehrenden und die Recherche. Um Interviews durchzuführen, muss die Zielgruppe bekannt sein. Gleiches gilt für die Fragebögen. Das zeigt auf, dass die Analyse dieser Zielgruppe parallel ausgeführt werden muss. Die erhobenen Daten müssen zusammengefasst, analysiert und interpretiert werden. Zudem müssen die Bedürfnisse der Zielgruppe mit in das Ergebnis einfließen, um sicherzustellen, dass das Lernangebot auf den Bildungsbedarf und die Zielgruppe angepasst ist.

Analyse der Zielgruppe

Parallel zur Analyse des Bildungsbedarfs, wird die Zielgruppe untersucht. Dabei wird die mögliche Zielgruppe ausgewählt und eventuell unterteilt. Die ausgewählte Lerngruppe wird auf bereits gegebene Fähigkeiten und Erfahrungen untersucht. Das betrifft das Bildungsangebot, aber auch die Nutzung von Lernplattformen und dem Internet allgemein. Durch die dokumentierte Zielgruppenuntersuchung können die Konzeption und Erstellung des kompletten Bildungsangebots und die der einzelnen Bildungsmedien vereinfacht werden. Der erstellte Lerninhalt kann durch eine genaue Ausrichtung auf die Zielgruppe, von den Lernenden besser erfasst werden, da die Fähigkeiten dieser berücksichtigt werden. Eine vollständige Individualisierung des Lerninhaltes auf einzelne Lernende ist aufwendig, und nicht mit dem Nutzen übereinstimmbar . Daher kann eine Personalisierung auf die gesamte Gruppe oder Untergruppen, eine Kompromisslösung sein. Bei der Analyse der Zielgruppe werden ebenfalls die Methoden Interview, Fragebogen und Recherche eingesetzt. Durch Interviews mit Vertretern der Zielgruppe oder den Einsatz von Fragebögen besteht die Möglichkeit, Eigenschaften der potentiellen Lernenden direkt von diesen zu erfahren. Die erhobenen Daten müssen anschließend ausgewertet und interpretiert werden. Als Ergebnis entsteht ein Zielgruppenprofil, welches die individuellen Fähigkeiten, die allgemeine Motivation, die Erwartungen und die technischen Kenntnisse der Zielgruppe aufzeigt.