Vergleich der Autorenwerkzeuge

Hier werden die auf dem Markt verfügbaren Autorenwerkzeuge verglichen und bewertet. Aus der Klassifizierung der Werkzeuge nach deren Einsatz wird deutlich, dass die Autorenwerkzeuge einen weiten Bereich der Lernmittelerstellung abdecken. Bei dem Vergleich der Werkzeuge wird dieser Bereich eingeschränkt. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Autorenwerkzeugen der neuen Generation. Professionelle Werkzeuge werden durch die verbundenen Kosten nicht betrachtet. Auch die Standardeditoren und Editoren für mathematische Formeln sind für die kontextbezogene Betrachtung nicht notwendig. Content Converter und Live-Recording-Software dienen der Erstellung von Lerninhalten, die den gewählten Lernmedien entsprechen . Daher werden diese Werkzeuge mit bewertet. Allerdings besitzt diese Betrachtung eine geringere Priorität, als die Bewertung der Rapid-Learning-Werkzeuge.

Damit Bewertungsverfahren erfolgreich angewendet werden können, müssen gewisse Bedingungen erfüllt werden. Eine Bedingung ist, dass die Bewertung der Autorenwerkzeuge transparent funktionieren soll. Alle Vorgänge von der Bewertung der Werkzeuge bis hin zur Auswahl müssen nachvollziehbar sein. Damit in Verbindung soll das Verfahren leicht verständlich und handhabbar sein und die erfassbaren Daten mit einer Genauigkeit erstellt werden, die dem Zweck entspricht. Zudem müssen alle Ziele bewertet werden können und keine Ziele ausgeschlossen werden. (Rinza & Schmitz, 1992, S. 1f)

Der Vergleich der Autorenwerkzeuge benötigt ein Bewertungsschema. Dieses Bewertungsschema ist die Grundlage für eine weitgehend objektive Bewertung der einzelnen Werkzeuge. Es gibt verschiedene Methoden und Standards das Schema zu erstellen. Hier ist die Nutzwertanalyse (NWA) nach Christof Zangemeister gewählt (Zangemeister, 1976). Eine Alternative wäre beispielsweise die VDI 2225. Beide Varianten erfüllen die Bedingungen an die Anforderungen von Rinza und Schmitz.

Der Vorteil der Nutzwertanalyse nach Zangemeister ist die genauere Analyse der Möglichkeiten gegenüber der VDI 2225. Zudem ist die NWA sehr flexibel, da beliebige Erfordernisse eingefügt oder entfernt werden können, ohne dass das Zielsystem unbrauchbar wird. Die NWA ermöglicht einen direkten Vergleich von verschiedenen Alternativen, ist aber auch zeitaufwendiger. Die Objektivität des Verfahrens ist weitgehend gegeben. Allerdings werden durch die Wahl der Ziele, deren Gewichtung und die Bewertung der Erfüllung durch den Entscheidungsträger subjektiv eingegriffen. Daher gilt es, diese Punkte neutral und annähernd vollständig abzubilden.
Auswertungen, wie die der Nutzwertanalyse, ermöglichen es, vorhandene Lösungen zu vergleichen, auch dann, wenn keine konkreten Zahlen zum Vergleich vorhanden sind. Der Entscheidungsträger erhält damit die Möglichkeit, die optimale Lösung für seine Anwendung zu finden. Der Vorgang der NWA beinhaltet sieben Schritte, die ausgeführt werden müssen. Folgendes Schema zeigt die Schritte auf:

Ablauf der Nutzwertanalyse

In der Praxis wird die Nutzwertanalyse meist in Verbindung mit einer Kostenanalyse durchgeführt. Da in dieser Betrachtung eine Beschränkung auf freie Autorenwerkzeuge gegeben ist, fällt die Kostenanalyse weg. Damit steht fest, dass das Autorenwerkzeug, welches den höchsten Gesamtnutzwert(Nges) erhält, ausgewählt wird.