Festlegung der Lernmedien

Bei der Festlegung der Lernvarianten bzw. Lernmedien müssen einige Aspekte betrachtet werden. Die bisher theoretisch ausgearbeiteten Grundlagen der Lerntheorie, Pädagogik und Lerntypen sind dabei von erhöhter Bedeutung, da diese die optimale Wissensabspeicherung des Lerninhaltes unterlegen. Auch die festgelegten grundlegenden didaktischen Aspekte werden berücksichtigt. Das Hauptziel der gewählten Medien ist, den maximalen Lernerfolg beim Lernenden nachhaltig zu erzielen. Da bei einer Online-Lernplattform, aus wirtschaftlicher Sicht, nicht jeder Lernende individuellen Lernstoff erhalten kann, muss der vorhandene Lerninhalt eine breite Masse ansprechen . Vor allem die verschiedenen Lerntypen müssen befriedigt werden, da sonst einige Lernende nicht optimal lernen können. Im Lerntypen ist neben den unterschiedlichen Lerntypen erklärt, wie diese Lerninhalte optimal aufnehmen können. Zudem werden Lernerfolg erzielende Medien für die Lerntypen aufgezählt.

Die größte Übereinstimmung bei den Lernmedien erzeugt das Video. Das Lernvideo unterstützt die visuellen, auditiven, haptischen und personenorientierten Lerntypen. Daher wird das Video das zentrale Lernmedium der Online-Lernplattform sein. Zudem unterstützt die Nutzung von Videos Allan Paivio‘s „Dual Code Theory“ , da diese verbale und visuelle Bestandteile besitzen. Damit werden die erlernten Informationen dual gespeichert, und somit mehrere kognitive Prozesse aktiviert. Eine sofortige Lernerfolgskontrolle im Anschluss an das Lernvideo unterstützt die kognitive Speicherung zusätzlich. Es entsteht eine aktive Verarbeitung des Lerninhalts und der Lernerfolg wird verbessert. Dafür genügt ein Multiple-Choice-Test aus. Dieser Test hilft allen Lerntypen, aber speziell dem Haptischen, da dieser die aktive Anwendung von erlerntem Wissen benötigt, um optimal zu lernen. Praxisorientierte Anwendungsaufgaben erhöhen den Lernerfolg zusätzlich, sind aber schwieriger zu kontrollieren .

Ein weiteres wesentliches Lernmedium ist die Textform. Die Texte können den parallelen Lerninhalt zu den Videos beinhalten. Zum einen werden durch Texte die visuellen und auditiven Lerntypen speziell unterstützt, zum anderen werden durch die Wiederholung weitere kognitive Prozesse angestoßen. Durch das Wiederholen werden Informationen daher besser gespeichert, als bei einem einfachen Erfassen des Lerninhaltes. Zudem können aus einem Online-Text weiterführende Verweise gegeben werden, die die medienorientierten und sinnanstrebenden Lerntypen unterstützen. Wie bei den Videos werden auch hierbei Lernerfolgskontrollen eingebunden, welche den Lernerfolg unterstützen.

Für eine aktive Verarbeitung des Lerninhaltes im Gedächtnis ist, neben der Wiederholung und den Lernerfolgskontrollen, eine Kommunikation über den Lerninhalt wichtig. Dadurch kommt es indirekt zu einer Wiederholung des Gelernten und damit zu einer weiteren Verankerung im Gehirn. Aus der Wiederholung ergibt sich, dass die Kommunikation nicht ausschließlich für den kommunikativen Lerntyp bedeutend ist. Da eine synchrone Kommunikation, wie beispielsweise Chat oder Telefonie, einzig zu realisieren ist, wenn eine große Anzahl an Lernenden und Tutoren vorhanden ist, sollte bei einer Erzeugung einer Online-Lernplattform anfangs davon abgesehen werden. Das liegt an der Tatsache, dass im Anfangsstadium einer Lernplattform keine breite Masse an Personen vorhanden ist und daher Kommunikationspartner fehlen. Sobald diese Masse erreicht ist, würde eine synchrone Kommunikation den Lernerfolg fördern. Damit eine Kommunikation trotz alledem gewährleistet ist, werden asynchrone Kommunikationsmittel gewählt. Eine Kommentarfunktion von Videos und Texten ermöglicht den Lernenden, sich über den Lerninhalt zu äußern und Fragen zu stellen. Fragen können anschließend durch andere Lernende oder den Lerninhalterzeuger beantwortet werden. Eine Kontrolle der praxisorientierten Anwendungsaufgaben ist darüber ebenfalls möglich.

Weiterführende Diskussionen über vorhandenen Lerninhalt können innerhalb eines zusätzlich erstellten Forums geführt werden. Neben der aktiven Verarbeitung des Lerninhalts hat das Einrichten von Kommunikationsmitteln den Vorteil, dass eine Community gebildet wird. Diese Gemeinschaft erzeugt für den Betreiber der Lernplattform eine Bindung von Lernenden und Plattform. Die Lernenden wiederum erzeugen motivationale Vorgänge, um die Webseite erneut zu besuchen. Solche Vorgänge können Neugier und Interesse sein, ob z. B. andere Personen auf Kommentare oder Forumsnachrichten geantwortet haben. Zudem stützt der Gemeinschaftsgedanke die pädagogischen Leitgedanken, dass Lernen mit sozialen Kontakten verbunden sein soll.

Damit sind Videos, Texte, Lernerfolgskontrollen, Kommentarfunktionen und ein Forum als Lernmedien gewählt. Dadurch sind, mit Ausnahme des olfaktorischen Lerntyps, alle Lerntypen befriedigt und weitgehend die Methoden des Kognitivismus angewendet. Aufgrund der verwendeten Kommunikationsmittel und den Verweisen innerhalb des Lerninhaltes werden zudem die Theorien des Konstruktivismus unterstützt.

Die folgende Tabelle fasst abschließend die gewählten Lernmedien zusammen, und zeigt auf, welche Lerntypen besonders von welchen Medien unterstützt werden.

Unterstützende Lernmedien nach Lerntypen